Volkshilfe-Tour gegen Kinderarmut macht in Niederösterreich Station

 

Bereits im Vorjahr waren 368.000 Kinder und Jugendliche in Österreich von Armut und Ausgrenzung betroffen. Im Jahresvergleich sind das im Schnitt gerechnet rund 50 Kinder mehr pro Tag. Die Teuerung bedroht die Existenz dieser Familien noch stärker. Auf einer zweiwöchigen Österreich-Tour macht die Volkshilfe jetzt gegen Kinderarmut mobil. Nächste Station: Niederösterreich.  

 

Petitionsmarathon gegen Kinderarmut in Niederösterreich   

Am Donnerstag, dem 30. Juni, macht die Volkshilfe-Tour im Fischapark in Wiener Neustadt Station. „Wir wollen besonders bei jungen Menschen ein Bewusstsein für das Thema Kinderarmut schaffen, daher der Weg ins Einkaufszentrum“, erläutert Gregor Tomschizek, Geschäftsführer der Volkshilfe Niederösterreich.

 

32.000 Kinder in Niederösterreich von Armut betroffen

„32.000 Kinder und Jugendliche sind in Niederösterreich armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Diese Kinder leben mit Benachteiligung und Ausgrenzung. Und sie leiden unter permanenter Existenzangst. Wir müssen uns fragen, ob wir das als Gesellschaft wollen, haben wir doch die Lösung gegen Kinderarmut in der Hand. Eine Kindergrundsicherung.“, mahnt der Präsident der Volkshilfe Österreich, Ewald Sacher.  

 

Wenn das Geld zum Essen nicht mehr reicht

Warum eine Kindergrundsicherung jetzt besonders wichtig wäre, zeigt ein Blick auf die Preisentwicklung. Am Ende des Monats gibt es bei armutsbetroffenen Familien oft nur Butternudeln. Früher günstig, kosten Penne-Nudeln aktuell um 79% mehr als im Vorjahr, Butter um 31%. Grundnahrungsmittel wie Milch und Obst sind um 7% teurer geworden, Brot um 8%. Wer ohnehin die Hälfte des Einkommens für Lebensmittel, Wohnen und Energie ausgeben muss, den treffen diese Preissteigerungen ungleich mehr.

„Die Mehrausgaben für eine Kindergrundsicherung würden bei rund 2 Milliarden Euro pro Jahr liegen. Bei einem versprochenen Antiteuerungspaket von 28 Milliarden bis 2026, sollten wir über diese Investition in die Zukunft, in der Einkommen gleicher verteilt wären und die Kinderarmut um zwei Drittel verringert wäre, keine Sekunde nachdenken. Stellen wir uns einfach folgende plakative Rechnung vor: Statt Steuergeschenken für die Reichen könnte man jetzt geborenen Kindern 14 Jahre lang eine Kindheit ohne finanzielle Sorgen schenken.“, so Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich, der gemeinsam mit dem Kinderarmut Abschaffen-Team ab 16 Uhr im Fischapark sein wird.

 

Termin: Do, 30. Juni | Niederösterreich | 16-18 Uhr, Wiener Neustadt, Fischapark

Link: Die Petition für die Einführung einer Kindergrundsicherung in Österreich kann hier unterzeichnet werden: www.kinderarmut-abschaffen.at/petition

26. Juni 2022