Auf dem Weg zu einer geschlechtersensiblen und nachhaltigen europäischen Pflegestrategie


Die Brüsseler Büros der österreichischen Arbeiterkammer (AK EUROPA) und des österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB Europabüro), der Europäische Gewerkschaftsverband für den Öffentlichen Dienst (EPSU) sowie der Verband der europäischen sozialen Arbeitgeber (Social Employers) luden am 17. November 2022 zur gemeinsamen Veranstaltung "Auf dem Weg zu einer geschlechtersensiblen und nachhaltigen europäischen Pflegestrategie" ein.

Die Covid-19-Pandemie hat den Fokus auf systemkritische Berufe in ganz Europa geschärft und auch die unbezahlte Betreuungsarbeit von überwiegend Frauen noch intensiviert. Vor diesem Hintergrund hat die EU-Kommission am 7. September 2022 das wichtige Vorhaben einer umfassenden EU-Pflegestrategie präsentiert. Diese soll einen Beitrag dazu darstellen, die Situation der Pflegenden sowie die Qualität der Betreuung von Pflegebedürftigen von der Elementarbildung und Kinderbetreuung bis hin zur Langzeitpflege zu verbessern. Im Vorfeld hatte das EU-Parlament bereits einen eigenen Initiativbericht zur Pflegestrategie verabschiedet.

In dieser Veranstaltung diskutierten hochrangigen VertreterInnen der europäischen Institutionen und InteressenvertreterInnen unter anderem, wie Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen in der Langzeitpflege europaweit verbessert werden können.

Wie schaffen wir es, einen wohnortnahen Platz in der Kinderbetreuung ab dem 1. Geburtstag in der ganzen EU zu sichern? Wie kann eine nachhaltige Finanzierung der Pflege, im Sinne einer flächendeckend ausgebauten und qualitativ hochwertigen öffentlichen Daseinsvorsorge funktionieren?

Den Impulsvortrag hielt Volksanwalt Bernhard Achitz. Am Podium waren vertreten: EP-Vizepräsidentin Evelyn Regner, AK-Präsidentin Renate Anderl, EPSU-Generalsekretär Jan Willem Goudriaan und unser Geschätsführer in seiner Rolle als Präsident von Social Employers Gregor Tomschizek. Moderatorin war die Leiterin des Wien-Hauses Michaela Kauer.

EU-Pflegestrategie positiv
Zusammenfassend wurde die EU-Pflegestrategie positiv bewertet, da sie die richtigen Themen beinhaltet. Nun kommt es auf die Umsetzung in den Nationalstaaten an. „Die EU Pflegestrategie erkennt die Notwendigkeit an, Arbeitsbedingungen zu verbessern, in Aus- und Fortbildung zu investieren und den sozialen Dialog im Sektor zu stärken“, so Gregor Tomschizek, „jetzt sind Maßnahmen auf nationaler erforderlich.“

17. November 2022